Was ist eine relationale Datenbank?

Relationale Datenbanken sind die bewährte Methode, um Ihre Daten im Unternehmen effizient zu organisieren. Aber was genau macht eine relationale Datenbank aus, und warum sind sie nach wie vor die bevorzugte Lösung für viele Unternehmen? Obwohl es mittlerweile alternative Datenbankmodelle gibt, sind relationale Datenbanken nach wie vor eine verlässliche, skalierbare und effiziente Lösung für viele Unternehmen. 

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie relationale Datenbanken funktionieren, welche Vorteile sie bieten und in welchen Szenarien sie möglicherweise an ihre Grenzen stoßen.

Relationale Datenbank

Was ist eine relationale Datenbank und wie funktioniert sie?

Stellen Sie sich vor, Sie führen ein Unternehmen mit tausenden Kunden und Bestellungen. Ohne eine strukturierte Datenbank wäre es nahezu unmöglich, den Überblick zu behalten. Hier kommen relationale Datenbanken ins Spiel: Sie ermöglichen es, große Mengen an Daten in Tabellen zu speichern, die miteinander in Beziehung stehen, sodass Informationen schnell gefunden, verarbeitet und aktualisiert werden können. Jede dieser Tabellen besteht aus Zeilen (Datensätze) und Spalten (Attribute), wodurch eine strukturierte und organisierte Datenverwaltung ermöglicht wird.

Das zentrale Konzept einer relationalen Datenbank ist die Beziehung zwischen Tabellen. Diese Beziehungen basieren auf Primärschlüsseln (Primary Keys) und Fremdschlüsseln (Foreign Keys), die es ermöglichen, Daten konsistent zu verknüpfen und Abfragen effizient durchzuführen.

Häufig werden relationale Datenbanken mit der SQL (Structured Query Language) verwaltet, einer leistungsstarken Sprache zur Speicherung, Abfrage und Verwaltung von Daten.

Vorteile und Einsatzbereiche einer relationalen Datenbank

Warum sind relationale Datenbanken so beliebt? Die Antwort liegt in ihren zahlreichen Vorteilen, Intellisol zeigt Ihnen wie diese aussehen:

Strukturierte und konsistente Datenspeicherung: 

Relationale Datenbanken bieten eine klare und strukturierte Art der Datenspeicherung, indem sie Datensätze in Tabellen mit definierten Beziehungen organisieren. Das reduziert Redundanzen, vermeidet Dateninkonsistenzen und erleichtert die Pflege von Informationen. Ihr Unternehmen kann sicherstellen, dass ihre Daten jederzeit vollständig, korrekt und aktuell sind.

Einfache Abfragen und Datenanalysen: 

SQL ermöglicht präzise und schnelle Datenabfragen, ideal für Berichte und Analysen. Ihr Unternehmen kann mithilfe von SQL gezielte Abfragen durchführen, große Datenmengen analysieren und wertvolle Einblicke gewinnen. Das ist besonders nützlich für Business Intelligence (BI) und datengetriebene Entscheidungsprozesse.

Datenintegrität und Sicherheit: 

Relationale Datenbanken bieten Mechanismen wie Constraints, Transaktionssicherheit (ACID-Prinzip) und Benutzerrechte, um Daten zuverlässig zu verwalten. Durch diese Schutzmechanismen wird sichergestellt, dass nur autorisierte Nutzer Zugriff auf sensible Informationen haben und Änderungen kontrolliert erfolgen.

Skalierbarkeit: 

Durch Indexierung und Optimierung können auch große Datenmengen effizient verarbeitet werden. Moderne relationale Datenbanken sind darauf ausgelegt, mit wachsenden Datenbeständen und steigender Last umzugehen. Cloud-basierte Datenbanklösungen bieten zudem eine flexible Skalierbarkeit, um steigende Anforderungen zu bewältigen.

Typische Einsatzbereiche relationaler Datenbanken: 

Damit Sie einen Einblick haben in welchen Bereichen die relationalen Datenbanken eingesetzt werden können, haben wir einen Überblick für Sie:

    • Unternehmen – ERP- und CRM-Systeme basieren oft auf relationalen Datenbanken, um Unternehmensprozesse effizient zu steuern. Sie helfen bei der Kundenverwaltung, Finanzbuchhaltung, Auftragsbearbeitung und vielen weiteren geschäftskritischen Prozessen.
    • E-Commerce: Shopsysteme verwalten Produkte, Kunden und Bestellungen relational. Jede Bestellung ist mit einem Kundenkonto verknüpft, und Lagerbestände können automatisch aktualisiert werden. Dadurch lassen sich Produktverfügbarkeiten in Echtzeit überwachen und Kaufprozesse optimieren.
    • Finanzbranche: Banken und Versicherungen nutzen relationale Datenbanken zur Verwaltung sensibler Kundendaten, Transaktionen und Finanzprodukte. Hier sind Datensicherheit und Compliance (z. B. DSGVO, Basel III) entscheidende Faktoren.
  • Gesundheitswesen: Patientenakten und medizinische Datenbanken profitieren von der strukturierten Speicherung. Krankenhäuser, Apotheken und Versicherungen nutzen relationale Datenbanken, um Patienteninformationen sicher zu speichern und medizinische Prozesse effizient zu verwalten.

 

Die wichtigsten Konzepte: ACID, SQL & Normalisierung

Damit relationale Datenbanken zuverlässig funktionieren, kommen wichtige Konzepte zum Einsatz:

ACID-Prinzip:

  • Atomicity (Atomarität): Jede Transaktion ist entweder vollständig oder gar nicht ausgeführt. Das bedeutet, dass eine unvollständige Transaktion rückgängig gemacht wird, um inkonsistente Daten zu vermeiden.
  • Consistency (Konsistenz): Daten bleiben durch jede Transaktion in einem konsistenten Zustand. Dies stellt sicher, dass Datenbankregeln und -beschränkungen stets eingehalten werden.
  • Isolation (Isolation): Gleichzeitige Transaktionen beeinflussen sich nicht gegenseitig. Jede Transaktion läuft unabhängig ab, sodass keine inkonsistenten Zustände entstehen.
  • Durability (Dauerhaftigkeit): Erfolgreich ausgeführte Transaktionen bleiben auch nach Systemabstürzen bestehen. Durch Logs und Backups können Transaktionsdaten jederzeit wiederhergestellt werden.

SQL – Die Sprache relationaler Datenbanken: SQL (Structured Query Language) ist die Standard-Sprache zur Verwaltung relationaler Datenbanken. Sie ermöglicht:

  • Datenabfragen: (SELECT * FROM kunden WHERE stadt = ‚Berlin‘) Mit solchen Abfragen lassen sich gezielt Informationen aus der Datenbank abrufen.
  • Datenänderungen: (UPDATE bestellungen SET status = ‚versendet‘ WHERE id = 10) SQL erlaubt das Ändern bestehender Datensätze, um stets aktuelle Informationen bereitzuhalten.
  • Tabellenverwaltung: (CREATE TABLE produkte (id INT, name VARCHAR(100))) Neue Tabellen und Strukturen können erstellt und verwaltet werden, um die Datenbank an neue Anforderungen anzupassen.

Normalisierung – Optimierung der Datenstruktur: 

Normalisierung ist ein Prozess zur Vermeidung von Redundanzen und zur Optimierung der Datenbankstruktur. Die gängigen Normalformen (1NF, 2NF, 3NF) helfen dabei, Daten so zu organisieren, dass Inkonsistenzen und unnötige Speicherplatzbelegung minimiert werden.

  • 1. Normalform (1NF): Stellt sicher, dass alle Daten atomar sind, also nur einzelne Werte in jeder Spalte enthalten sind.
  • 2. Normalform (2NF): Eliminiert Redundanzen, indem Daten in separate Tabellen ausgelagert und über Fremdschlüssel verknüpft werden.
  • 3. Normalform (3NF): Entfernt abhängige Daten, die nicht zum Primärschlüssel gehören, um die Datenintegrität weiter zu verbessern.

Herausforderungen und Alternativen zu relationalen Datenbanken

Obwohl relationale Datenbanken viele Vorteile bieten, gibt es auch Herausforderungen. Wie zum Beispiel:

Skalierungsprobleme: Mit zunehmender Datenmenge kann die Performance leiden. Lösungen wie Sharding und Indexierung helfen, aber oft wird auf NoSQL-Datenbanken umgestellt.

Komplexität bei großen Systemen: In sehr großen Anwendungen mit Millionen von Verknüpfungen kann die Verwaltung komplex werden.

Flexibilität: Relationale Datenbanken sind stark schemabasiert. Änderungen in der Datenstruktur sind aufwändig. NoSQL-Datenbanken (z. B. MongoDB) bieten hier mehr Flexibilität.

Relationale vs. nicht-relationale Datenbanken

Nicht alle Anwendungen eignen sich für relationale Datenbanken. In den letzten Jahren haben sich NoSQL-Datenbanken (Nicht-relationale Datenbanken) als Alternative etabliert. Doch worin liegen die Unterschiede?

 Relationale Datenbanken:

  • Speichern Daten in strukturierten Tabellen mit vordefinierten Beziehungen.
  • Nutzen SQL für Abfragen und Datenmanipulation.
  • Ideal für Anwendungen mit klar definierten Datenstrukturen, z. B. Finanzsysteme oder ERP-Software.
  • Bieten ACID-Compliance, um Datenintegrität zu gewährleisten.

Nicht-relationale (NoSQL) Datenbanken:

  • Speichern Daten oft als Dokumente, Schlüssel-Wert-Paare oder Graphen, anstatt in Tabellen.
  • Sind flexibler und eignen sich für unstrukturierte oder semi-strukturierte Daten.
  • Werden häufig in Big-Data-Anwendungen, Echtzeit-Analysen und IoT-Systemen genutzt.
  • Beispiele: MongoDB (dokumentenbasiert), Redis (Key-Value-Store), Neo4j (Graph-Datenbank).

 

Wann ist welche Lösung besser?

  • Relationale Datenbanken sind ideal für strukturierte, transaktionsbasierte Systeme, z. B. Finanz- und Unternehmensanwendungen.
  • Nicht-relationale Datenbanken eignen sich besser für hohe Skalierbarkeit, schnelle Schreiboperationen und flexible Datenstrukturen, z. B. Social Media, IoT und Big Data.

Relationale Datenbanken bieten eine zuverlässige, skalierbare und effiziente Möglichkeit, Daten strukturiert zu speichern und zu verwalten. Dennoch sollten Unternehmen prüfen, ob eine relationale Datenbank die beste Wahl ist oder ob Alternativen wie NoSQL sinnvoller sind, je nach Use Case und Anforderungen.

Mit dem richtigen Know-how und einer strategischen Datenbankplanung sichern Sie sich einen klaren Vorteil im datengetriebenen Geschäftsumfeld, gerne auch mit uns – Intellisol an Ihrer Seite!